What works: Wie Verhaltensdesign die Gleichstellung revolutionieren kann

Iris Bohnet, 2017

What works: Wie Verhaltensdesign die Gleichstellung revolutionieren kann von Iris Bohnet, C.H. Beck, 2017. Die Schweizerin Iris Bohnet ist Verhaltensökonomin an der Harvard University und Director of the Women and Public Policy Program. Darüber hinaus ist sie als Co-Chair der Behavioral Insights Group an der Kennedy School of Government tätig. In ihrem Buch stellt sie in gut lesbarer und übersichtlicher Form die aktuelle Forschungslage zum Thema vor und entwickelt Ideen zur praktischen Umsetzung. Aus ihrer Sicht ist die Gleichstellung der Frauen in Wirtschaft und Gesellschaft ein Menschenrecht. Darüber hinaus unterstreicht sie auch ökonomische Gründe, die für eine Erhöhung des Frauenanteils in Organisationen sprechen. Gleichzeitig zeigt sie sich skeptisch, dass Appelle allein nicht zum Ergebnis führen werden. In Deutschland wurde vor einigen Jahren eine Quote für weibliche Mitglieder in Aufsichtsräten vorgeschrieben – und heute finden wir tatsächlich die Anzahl der Frauen deutlich erhöht. Auf Vorgaben für Organisationen hat man bisher verzichtet und auf Freiwilligkeit und Appelle gesetzt. Hier sind wir in vielen Organisationen – nicht in allen – noch weit von Gender Equality entfernt. Daher ist es ihrer Meinung noch effizienter in Institutionen und Unternehmen die Spielregeln bei der Einstellung, der Beförderung und der täglichen Arbeit zu verändern – und zwar nach Prinzipien, welche die Verhaltensökonomie wissenschaftlich-empirisch getestet hat. Ihre Ausführungen erläutert Bohnet nachvollziehbar, wissenschaftlich gut und aktuell begründet. Dabei bleibt sie sachlich und vermeidet eine Debatte, die Frauen oder Männer zu Opfern, Tätern oder besseren Führungskräften und Menschen macht. Kurzum: Ein äußerst lesenswertes Buch für alle, die sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen